Flllet40 – Stephan Knecht
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Shop Konzept der Woche: Hollister CO. im Hamburger Elbe Einkaufscenter!

Was ist das besondere an Hollister Co., die ohne Werbung auskommen, von aussen eher aussehen wie ein angesagter Klub oder ein gemütliches Strandhaus? Von aussen ist nicht sofort erkennbar, was dieser Laden so vertreibt. Und doch sind diese Läden voll, während in den Geschäften in der Nachbarschaft schon mal gähnten Leere herrscht.

Es mag daran liegen, dass sie den Zeitgeist genau getroffen haben, in der Zielgruppe junger sportlicher von 16 - 25 Jahren. Legere, lockere Kleidung, gemixt mit lauten Beats und lässiger Stimmung der Mitarbeiter. Die Mitarbeiter sind keine „Verkäufer“ sondern nennen sich Store-Models! Zu erkennen am top gepflegten Äusseren, sportlich durchtrainierten Body und alle rennen in FlipFlops rum und quatschen „dich“ in Englischen Phrasen und somit auch per du an, wenns dann deutsch weiter geht. So gibt es auch keine Einstellungsgespräche im klassischen Sinne (Stellenanzeige, Bewerbungsgespräch etc.), denn die Store-Models werden gecastet oder von Scouts in der Stadt angesprochen...!

„What‘s up“ sagt dir der „Greater“ im Eingangsbereich, ein typisch deutsches Ansprachestandard Ritual wie aus dem Kaufhaus der 60er „kann ich helfen“ ist uncool und gibt es hier definitiv nicht.  An manchen Tagen muss der Kunde schonmal draussen vor dem roten Absperrband anstehen, wie bei einem VIP Abend im angesagtesten Club der Stadt. Das macht das ganze Einkaufen zum Erlebnis der besonderen Art und zum Albtraum der wartenden Eltern. Der Shop ist in der Art eines alten Strandhauses gestaltet, also erst mal Veranda ein paar Stufen hoch und dann wieder rechts ein paar Stufen runter. Es liegen vermeintlich alte Teppiche auf grau gestrichenen Dielenbrettern, auf denen dann die Klamottenständer stehen. Im halbdunklen versteckt sich die Ware in dunkelbraunen Regalen und geht bei Damen meist nur bis L, bei den Herren ist bei XL Schluss mit Lustig. Unterbrochen wird dieser Landhauscharakter durch große Fenster, die einen Ausblick auf den Beach und die Wellen gewähren (alles nur Show und Technik, aber es wirkt). Die Warenbereiche sind wohl beduftet und alle Düfte sind dann auch gut sortiert an der Kasse aufgestellt, die sich eher zufällig in der Mitte des Ladens wieder findet. Davor einige alte Ohrensesseln zum ausruhen und aller möglichen Zeitschriften aus Übersee und herrlichen Kunstpalmen.

Alles ist auf Lässigkeit und Strand getrimmt, bishin zum dunkelbraunen Kassenbon. Die Anzahl an Store-Models gegenüber anderen vergleichbaren Textilgeschäften ist erstaunlich hoch, ist aber kein Wunder, bei dem Betrieb...!

Hollister betreibt derzeit in Deutschland 7 Stores u.a. in Frankfurt, Oberhausen, Dortmund, Ludwigshafen, Köln und Neuss. Weltweit sind es bereits mehr als 540 Läden dieser Art. Anhand des Logos könnte man meinen, dass Unternehmen gibt es schon seit 1922, aber weit gefehlt. Es gehört zu Abercromie&Fitch und wurde im Jahr 2001 neu gegründet. Tja, und an der Kasse ging das Werbekonzept schon wieder auf. Dort wurde gemunkelt, dass bald ein 2. Store in Hamburg im Alster Einkaufscenter aufmachen soll. Und schon wird wieder über facebook und twitter das Marketing durch die Kundschaft betrieben, clever oder?

Website:
http://de.hollisterco.com/webapp/wcs/stores/servlet/StoreView?storeId=14612&catalogId=10201&langId=-3

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