Flllet40 – Stephan Knecht
Flllet40 – Stephan Knecht

Der Blog vom Unternehmensberater!

Für Gründer:innen, Führungskräfte und Unternehmer:innen im Handel.

Zurück

VLOG 5, Markeneintragung DPMA

 

Markenrecherche und eine Eintragung beim dpma als Wort- und oder Bildmarke ist oftmals sinnvoll, wenn ein Unternehmen erfolgreich und rechtssicher auftreten will 

Welchen Ärger es aber geben kann, wenn ein Unternehmer den Namen eines bekannten Unternehmens, einer Band oder öffentichen Person oder Institution "klaut"erläutere ich hier anhand einer Neugründung in Hamburg. 

Was ist passiert? Mitten im Lockdown, als Corona Deutschland so richtig im Griff hatte, gründete ein junger Unternehmer, der privat auch als Rapper gerne auftrat, ein Gastronomieunternehmen. Ein hochwertiger Sandwich oder auch Croqueladen soll es werden. Dazu hatte er auch die Marke in drei Nizzaklassen richtigerweise eintragen lassen, da der Name „FETTES BROT HAMBURG“ dort nicht geschützt war. 

Er wähnte sich im Recht, fragte angeblich auch die Handelskammer?!? und legte los. Benannte u.a. auch seinen Facebook Account danach und die Followeranzahl stieg sehr schnell für einen Gründer auf über 1.000 an. Das machte die Kultband, die seit 30 Jahren als Hiphop Band sich einen Namen machte irgendwann stutzig und die fragten nach. 

Der Gastronom gab sich verschnupft, wähnte sich im Recht, schickte seinen Anwalt los und machte zusätzlich ordentlich medialen Dampf, in dem er die Band und das Verhalten „disste“. 

Doch der Schuss ging nach hinten los! Die Band schickten gleich mit mehreren Anwälten einer große Kanzlei los und die bewirkten beim Hamburger Landgericht sofort eine „Einstweilige Verfügung“ gegen den Gastronom, der daraufhin medial so richtig Vollgas gab. Postete auf seinen Kanal wirres Gedankengut, beschimpfte noch nicht dagewesene Gäste, die ihm eine schlechte Bewertung gaben und so weiter und so weiter…In der Zwischenzeit war das für die Print- und TV-Medien eine willkommene Abwechslung zum ganzen Corona-Wahnsinn und alle kamen sie. Medienwirksam wurde dann der Schriftzug immer wieder überklebt und der Gründer als armer Verlierer in der Coronakrise dargestellt, der keine Chance gegen die übermächtige Band hatte. Aber die Band hat nun mal die besseren Argumente, den bekannteren Namen und am Ende wurden nun die post der Vergangenheit fast alle gelöscht, der Name geändert und es kehrte wieder Ruhe ein. Was ist nun übrig geblieben, von dem ganzen Tohuwabohu? Die Band hat seinen Fans gegenüber alles klargestellt, ein Statement abgegeben, die Follower, die auf der „falschen Bandseite FETTES BROT HAMBURG“ waren, sind wieder abgesprungen und übrig blieben nurnoch die negativen Bewertungen.
Im echten Leben ist es um den Unternehmer und seinen Laden ruhig geworden und auch die Besucherzahl hat stark abgenommen. 

Fazit: 

früher hiess es immer: „auch negative Presse ist gute Presse“ und kann helfen. In der heutigen Zeit gilt das aber nicht mehr. Die Welt ist vernetzter geworden, schneller, kann hinter die Kulissen blicken und entscheidet dann als Schwarm sehr schnell in einer Art „Shitstorm“ über das Wohlergehen eines Unternehmens.

Die Band hat in der Zwischenzeit die Marke „FETTES BROT“ in allen Nizzaklassen beantragt und Einspruch eingelegt beim dpma gegen den bisherigen Markenrechtsinhaber.

 

Nun bleibt es abzuwarten, wie die betriebswirtschaftliche Situation hinterher ausgeht und wie das Unternehmen das verpackt.

 

Hier gehts zum VLOG:

https://www.youtube.com/watch?v=qiheS7rl06c

 

 

 

Nachtrag zu der unternehmerischen Entwicklung:

mit einem kurzen Statement bei Instagram hat sich der Unternehmer verabschiedet und das Unternehmen wird zu Ende September 2020 geschlossen!

 

Schliessung von Sylo's Brot

Zurück

Blogkategorien

  • Trainer dvct zertifiziert
  • BG Start! Bürgerschaftsgemeinschaft Hamburg
  • BAFA: Förderung unternehmerischen Know-hows
  • Handelsverband Nord