Flllet40 – Stephan Knecht
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Kartenzahlung boomt. Was Händler dazu wissen sollten

Kontaktloses Bezahlen per Karte oder Smartphone

Kartenzahlung boomt. Was Händler dazu wissen sollten

Jeder Händler kennt diese Frage: „Kann ich bei Ihnen mit Karte zahlen?“ Was schon vor Beginn der Corona-Pandemie nur schwer mit „Nein, leider nicht“ zu beantworten war, ist jetzt für Händler und alle, die Geld von ihren Kunden entgegennehmen, ein noch größeres Thema geworden. Die Statistik der Deutschen Kreditwirtschaft für die Girocard (geläufiger Name „EC Karte“) zeigt einen Anstieg der Transaktionen um über 20% allein im Jahr 2020 – von 4,5 auf 5,5 Milliarden Bezahlvorgänge. 

Das Bezahlen per Karte ist aus dem Handel nicht mehr wegzudenken. Da es aber zig Anbieter mit unterschiedlichen Preismodellen und Kartenterminals gibt, habe ich mit jemandem gesprochen, der sich mit dem Thema auskennt: Milan Klesper ist Gründer des Kartenzahlungsanbieters Bezahlexperten und hat sich in einem Zoom-Interview meinen Fragen gestellt:

youtube Video

https://www.youtube.com/watch?v=QGKiEPqeE5s

Für alle, die keine Zeit für das ganze Video haben, hier die Kernaussagen zusammengefasst: 

 

Kontaktloses Bezahlen per Karte oder Smartphone als Treiber von bargeldlosen Zahlungen

 

„Bargeld stinkt“ und Geldscheine sind ein großer Spielplatz für Bakterien. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass eine Corona-Infektion über Bargeld quasi ausgeschlossen ist. Dennoch bevorzugen viele Händler die Kartenzahlung und am liebsten kontaktlos, denn hierbei kann der Käufer einfach mehr Abstand zum Kassierer halten. 

 

Im vergangenen Jahr hat sich die Anzahl der kontaktlos getätigten Zahlungen nahezu verdoppelt, wie die bereits erwähnte Statistik zeigt: 

 

Statistik Girocard

 

Auch das Bezahlen per Smartphone, also zum Beispiel mit Apple Pay oder der Sparkassen-App, setzt sich immer mehr durch. Bei Bezahldiensten wie Apple Pay oder Google Pay ist in der Regel eine Kreditkarte hinterlegt. Als Händler braucht man also keine zusätzliche Freischaltung als diejenige für Kreditkarten und hat auch keine zusätzlichen Kosten. 

 

Worauf sollte man achten, wenn man sich eine Kasse und ein Kartenterminal anschafft?

 

Wichtig: Unbedingt vergleichen!

Lassen Sie sich von allen für Sie in Frage kommenden Dienstleistern folgendes ausrechnen:

  • Kartenumsatz pro Monat: X.XXX Euro (nehmen Sie eine für Sie realistische Zahl)
  • Ihr Durchschnittsbon (ergibt dann, in Bezug zum Kartenumsatz, die Anzahl der Transaktionen pro Monat)
  • 90% zahlen per Girocard, 10% per Kreditkarte

 

Durch solche Berechnungen erhalten Sie schnell einen guten Überblick und die Anbieter können überhöhte Preise nicht einfach im Kleingedruckten verstecken.

 

Achtung bei Bundles von Kasse und Kartenterminal

Vor allem bei iPad-Kassen oder ähnlichen Lösungen kann es sein, dass man eng an einen einzigen Anbieter gebunden ist. Es wäre ziemlich ärgerlich, wenn sich Ihr Geschäft hervorragend entwickelt, die Umsätze durch die Decke gehen und Sie dann keine Verhandlungsposition gegenüber Ihrem Kartenzahlungsdienstleister haben – ganz einfach aus dem Grund, dass Sie eh nicht wechseln können.

 

Achten Sie auf offene ZVT- und/oder OPI-Schnittstellen und holen Sie sich weitere Angebote ein.

 

Auf das Kleingedruckte achten

29 Euro für das Ändern Ihrer Adresse oder ein Fünf-Jahres-Vertrag. Immer noch stecken viele Gemeinheiten im Kleingedruckten. Erst Recht, wenn Sie sich für Lockangebote entscheiden, bei denen das Kartenterminal für 1-2 Euro Mietpreis abgegeben wird oder Sie erstmal 6 – 12 Monate alles beitragsfrei bekommen. Es gibt im Geschäftsleben nur wenig bis nichts geschenkt und diese entgangenen Einnahmen für die Terminalmiete werden dann auf eine andere Art wieder reingeholt.

 

„Kartenzahlung ab 10 Euro“ – ist das sinnvoll? Die Kosten für Kartenzahlungen im Überblick

 

Das Schild oder die Aussage kennt jeder: „Leider nehmen wir erst ab 10 Euro Karten an“. Das ist nicht immer sinnvoll, da die Gebühren für eine Kartenzahlung zu einem Teil umsatzabhängig sind. Bedeutet: Wer eine geringe Summe per Karte bezahlen lässt, zahlt auch nur geringe Gebühren.

 

Allerdings, auch das gehört zur Wahrheit, gibt es bei Kreditkarten oft eine Mindestgebühr von 25 Cent. Da lohnt es sich natürlich nicht, einen gemischte Tüte Süßigkeiten für 1 Euro per Kreditkarte bezahlt zu bekommen.

 

Aber bei Girocard-Zahlungen fallen nur 0,25% vom Betrag ohne Mindestgebühr an. Dazu kommen rund 7-12 Cent für den Bezahlvorgang. Bei der Tüte Süßigkeiten für 1 Euro sind es also Kosten von nichtmal 11 Cent. Da könnte die Marge sogar drüber liegen. Noch besser ist es bei Produkten mit hoher Marge, zum Beispiel Kaffee. Der Milchkaffee für 6 Euro hat in der Herstellung wahrscheinlich nichtmal 1 Euro gekostet – da kann man also Gebühren von 12-14 Cent verschmerzen und macht trotzdem noch ein gutes Geschäft.

 

Wenn Sie mehr über Kartenzahlungen für Ihr Unternehmen erfahren wollen, steht Ihnen das Team der Bezahlexperten unter www.bezahlexperten.de oder 0221 – 29 27 76 60 mit Rat und Tat zur Seite. 

 

Vielen Dank für das Interview, die wertvollen Tipps für Gründer_innen und Unternehmer_innen.

 

 

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